top of page

Kein After-Work-Bier - Das Abendangebot für berufstätige Klient_innen

SESTAK_Lena.jpg

Im Jänner 2022 startete die Projektphase des Alkoholabendbetriebs mit dem Ziel, arbeitenden Menschen mit Alkoholproblematik spätere Termine anzubieten. Damit wollten wir dieser Zielgruppe ermöglichen, Beruf und Suchttherapie besser zu vereinen. So bildete sich ein Team aus vier  psychosozialen Mitarbeiter_innen, und eine_r Ärzt_in, die Mittwochabends von 16:00 bis 19:00 Uhr Termine anbieten. Die Zuweisung erfolgt wie bei allen Menschen mit Alkoholproblematik im ersten Schritt durch das regionale Kompetenzzentrum (rKomZ) und im Weiteren durch interne Vermittlungen.

Teichmann_Christian_1_IG_Kopie.jpg

Lena Sestak, Individuelle Suchthilfe Modecenterstraße

​​Zu Beginn möchten wir unseren Respekt für unsere Klienten_innen kundtun. Neben den oft herausfordernden und anstrengenden Jobs schaffen sie es, sich nach Feierabend mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzten und gemeinsam mit uns an Lösungsstrategien zu arbeiten. Hut ab!

Die meisten Klient_innen nehmen ihren Gesprächstermin alle 14 Tage wahr. Gerade bei dieser Zielgruppe gibt es häufig den Wunsch nach lösungsfokussierter Kurzintervention, wodurch die Betreuungsdauer oft weniger lang ist. Wir bemerken eine höhere Fluktuation, weniger geplante Verlängerungen der Maßnahmenpläne sowie mehr geplante Abschlüsse von beiden Seiten. Fehltermine sind wider Erwarten im Abendbetrieb keine Seltenheit, vor allem nach anstrengenden Arbeitstagen werden Termine verständlicherweise verschoben oder nicht wahrgenommen.

Ziele in der Suchttherapie sind vor allem Konsumreduktion oder Aufrechterhaltung der Abstinenz, seltener geht es um die Wiedererlangung der Abstinenz. Auffällig ist, dass die Menschen im Alkoholabendbetrieb weniger häufig somatische Beschwerden haben. 

Alles in allem ist zu sagen, dass das Projekt Alkoholabendbetrieb (intern Afterwork) sich als zusätzliches Angebot bewährt hat und es dadurch dieser Klient_innen-Gruppe verstärkt möglich ist, Angebote des Dialog zu nutzen. Im Jahr 2023 geht das Projekt in den Regelbetrieb über.

Christian Teichmann, Individuelle

Suchthilfe Modecenterstraße

ISM_SUB_Empfang.jpg
"Danke, dass ich einfach nach der Arbeit nur zum Reden vorbeikommen kann und mir zugehört wird."
"Ich bin jetzt 40 und habe eigentlich kein Problem mit Alkohol, aber es kann ja nicht gesund sein, jeden Tag nach der Arbeit Bier zu trinken – meint meine Frau. Außerdem hat meine letzte Firma mich gekündigt, weil ich teilweise mit Kollegen in der Arbeit getrunken habe."
"Ich will meine Arbeitsstelle nicht verlieren, ich schaffe es aber auch nicht, auf Alkohol zu verzichten. Ich bin froh, dass ich hier schamfrei darüber reden darf."
"Eigentlich wollte ich nur die zwei Biere vor der Arbeit zum Frühstück wegbringen. Das ist gelungen und überraschenderweise trinke ich jetzt auch nach der Arbeit weniger."

Dialog - individuelle Suchthilfe

Hegelgasse 8/11, 1010 Wien

+43 1 205 552

office@dialog-on.at

  • LinkedIn Social Icon
  • Instagram Social Icon
  • Facebook Social Icon
bottom of page