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Neue Leitung im "Haus am Ende der Straße" - Ein Selbstinterview von und mit Maria Ketscher, der neuen Leiterin

​Wie war der Rollenwechsel in die Leitung? Was hat dich bewogen, dich zu bewerben?

 

Maria: Von der Ausbildung her bin ich Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychodrama-Psychotherapeutin. Ich bin auch nicht neu im Dialog, sondern seit über 10a im Verein in unterschiedlichen Rollen: Ich habe als Freie Dienstnehmerin im Journaldienst (Klient_innen-Empfang) begonnen, war Praktikantin und auch langjährige psychosoziale Mitarbeiterin. Ich habe einige Projekte im Dialog realisiert und war außerdem einige Jahren die stellvertretende Hausleitung. Entsprechend hatte ich im Vorfeld bereits viel Einblick in die Strukturen und in das Aufgabenprofil der Hausleitung und kannte viele Arbeitsbereiche. Das Kreative und Administrative liegt mir, ich bin recht stressresistent und habe schon einiges im Dialog mitgetragen. Das alles ist natürlich eine sehr gute Grundlage um einen Standort zu leiten.

Der Dialog als Arbeitgeber war bei meinem Rollenwechsel sehr unterstützend – auch das Leitungsteam hat mich schnell aufgenommen. In der Hausleitung ist man die Leitung eines kompetenten und erfahrenen Teams. So geht es vorranging darum, gut zuzuhören und den Kompetenzen der Kolleg_innen Raum zu geben. Man muss natürlich immer auch den Rahmen halten und die Möglichkeiten gut im Auge behalten. Das ISN-Team ist ein kleines, sehr innovatives und arbeitsames Team, das gemeinsam viel Schönes entwickelt und meistert. Schön jetzt in der neuer Rolle Teil daran zu haben!

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Maria Ketscher, neue Leiterin des Standorts Individuelle Suchthilfe Nord in 1220 Wien

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Das neue Leitungsteam in der Puchgasse

Was sind die Visionen / Herausforderungen für die Zukunft?

 

Maria: Ein sehr aktuelles Thema, das uns sicher noch die nächsten Jahre begleitet wird, ist die steigende Zahl der hoch-riskant konsumierender Jugendlichen und ihre Betreuung. Hier ist es wichtig gut mit den anderen Einrichtung in Kontakt zu bleiben und sich gut abzustimmen. Auch ein flexibles Angebot mit schnellen unkomplizierten Termine ist entscheidend bei diese Berufsgruppe – das heißt hier muss wir weiterhin aufmerksam bleiben! 

Die aktuellen Welt-Krisen haben viel Einfluss auf uns alle und treffen natürlich unsere Klient_innen besondern stark, die ja oft eh bereits in sehr schwierigen Verhältnissen leben. Ich bin froh, dass wir eine Kooperation mit der „Wiener Tafel“ und mit „Hunger auf Kunst- und Kultur“ haben, die Spenden des Vereins werden in Form von Lebensmittelgutscheine an die Klient_innen verteilt – jede Unterstützung ist eine wichtige!

Auch der immer höher werdende administrative Aufwand muss gut begleitet werden und es müssen Strukturen geschaffen werden, um sowohl die Klient_innen wie auch die Mitarbeiter_innen zu entlasten.

 

Was sind die Neuerungen?

Maria: Prinzipiell ist es ein sehr gut geführtes Haus, wo das allermeiste sehr gut und rund rennt - man muss also nicht „das Pferd von hinten aufzäumen“. Allerdings bringt jede neue Leitung auch eine kleine Renovierung mit, die wir auch begonnen haben. So gab es kleine „Redundanzen“ aus der Vergangenheit, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben (wie z.B. doppelt geführte Listen), die wir umgestellt haben.

Inhaltlich ist wohl die größte und wichtigste Veränderung die Erweiterung unseres Ambulanzbetriebs: So haben wir die Ambulanzzeiten, also die Timeslots zu denen Personen ohne Termin kommen könne, um insg. 6 Stunden pro Woche erweitert. Es ist nicht mehr notwendig sich einen Termin für ein Erstgespräch zu vereinbaren, sondern man kann innerhalb der Ambulanzzeiten kommen und der Abklärungsprozess beginnt. Unsere Klient_innen sind so weniger an Termine gebunden (manche tun sich schwer damit) und es gibt mehr Möglichkeiten v.a. für kurzfristige sozialarbeiterische Unterstützung oder Entlastungsgespräche – was beides sehr gut genutzt wird.

Weiters wollen wir unsere besondere Lage als "Haus am Ende der Straße" noch mehr nutzen für Spezialangebote. Es gibt ja bereits Beyond The Line, ein „Nyxoid-Informationstermin“ für Jugendliche und junge Erwachsene wird seit November 2022 angeboten, wir planen einen Cannabis-Workshop und eine Informationsveranstaltung für Frauengesundheit. Kurzfristige Psychoedukative Methoden sind oft ein guter Betreuungseinstieg, kann aber auch eine Basis für die Konsumveränderung sein.

Aber die erste Veränderung in der neuen Rolle war die Umstellung unsere Leitungsbüro - es gibt jetzt eine Couch für die Kolleg_innen, damit sie sich eingeladen fühlen mit der Leitung zu sprechen und dabei bequemer sitzen – tatsächlich hat das ein bisschen zu mehr Austausch beigetragen!

Dialog - individuelle Suchthilfe

Hegelgasse 8/11, 1010 Wien

+43 1 205 552

office@dialog-on.at

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