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Wir bleiben dabei! - Ein suchtpräventives Angebot für Schlüssel- und Transitarbeitskräfte.

Es ist Dienstagmorgen, ich sitze bereits im Zug auf dem Weg nach Bad Vöslau. Heute ist mein Arbeitsalltag einmal etwas anders. Ich bin zwar auf dem Weg zu einer Schulung, aber doch ist der heutige suchtpräventive Einsatz ungewöhnlich. Ich fahre zu einem sozialökonomischen Beschäftigungsbetrieb in Niederösterreich. Dort leite ich eine Fortbildung für Transitarbeitskräfte zum Thema psychische Belastungen.

In den letzten Jahren hat die Suchtprävention und Früherkennung ihr Repertoire erweitert und bietet in unterschiedlichen Kontexten auch Schulungen zum Thema psychische Belastungen und Umgang damit an. Ob Pädagog_innen, Schüler_innen, Lehrlinge, Ausbildner_innen, Jugendbetreuer_innen oder Führungskräfte, alle beschäftigt das Thema psychische Belastungen. Aber nicht nur der Inhalt ist neu, neu ist auch die zweite Auflage von Bleib dabei! - ein Schulungsangebot für niederösterreichische sozialökonomische Betrieb, bei dem sowohl die Schlüssel- als auch die Transitarbeitskräfte zu den Themen psychische Belastungen und Sucht geschult werden.

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Lisa Wessely, Leiterin - Suchtprävention und Früherkennung

Insgesamt haben wir 17 Schulungstermine für Schlüsselarbeitskräfte und 13 Schulungstermine für Transitarbeitskräfte in unterschiedlichen Betrieben durchgeführt und so 255 Personen erreicht. Das Konzept hat sich bewährt, denn einerseits erlangen die Schlüsselarbeitskräfte mehr Wissen und Sicherheit im Umgang mit sucht- oder psychisch kranken Arbeitskräften und andererseits bekommen die Transitarbeitskräfte direkt von Expert_innen Anregungen und Hilfestellungen für ihren Alltag.

Langzeitarbeitslose haben ein höheres Risiko, psychische Erkrankungen zu erleiden, und sind im Speziellen auch häufiger von Sucht betroffen. Daher erscheint hier Prävention besonders relevant. Sich damit auseinanderzusetzen, wie man die psychische Gesundheit erhält, wie man die eigenen Ressourcen nutzen kann, aber auch wohin man sich bei Belastungen wenden kann, sind Teile der Schulung. Auf besonders großes Interesse sind wir aber auch bei den Inputs zu psychischen Erkrankungen gestoßen. Oftmals ist es schwer zu verstehen, welche Erkrankungen es gibt, was die Diagnose bedeuten oder ob Begriffe wie „depressiv“ eher umgangssprachlich verwendet werden und keinen pathologischen Zustand beschreiben und wann es sich um behandlungsrelevante Zustände handelt.

Die Schlüsselarbeitskräfte profitierten am meisten vom „Handwerkszeug“, also von konkreten Inputs, wie man bestmöglich mit psychisch kranken Teilnehmer_innnen oder suchtkranken Personen umgeht, was das in Bezug auf die Arbeitsfähigkeit bedeutet und welche Unterstützungsmaßnahmen notwendig und hilfreich sein können.

2023 können wir Bleib dabei! fortsetzen und auf Grund der Nachfrage sogar um eine Schulung zu konkreten Fallbesprechungen erweitern.

Zu Mittag sitze ich bereits wieder im Zug und habe eine längere Rückfahrt nach Wien vor mir. Hat sich die viele Fahrtzeit gelohnt? Auf jeden Fall. Die positiven Rückmeldung der Teilnehmenden, dass ihnen psychische Erkrankungen verständlich erklärt wurden und sie nun sogar wüssten, was der Unterschied zwischen einer Psychologin und einer Psychiaterin ist, lassen mich meine Rückreise entspannt genießen.

Dialog - individuelle Suchthilfe

Hegelgasse 8/11, 1010 Wien

+43 1 205 552

office@dialog-on.at

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